Valentin Kozlov Menschen und Plätze Leningrad 1960

Schlossplatz
300 mal 200
600 mal 400

Demonstration
300 mal 200
600 mal 400

Isaakskathedrale
200 mal 300
400 mal 600

An der Mojka
300 mal 200
600 mal 400

Filmaufnahmen 1
300 mal 200
600 mal 400

Filmaufnahmen 2
300 mal 200
600 mal 400

Teich im Sommergarten (Letnyj Sad)1
300 mal 200
600 mal 400

Teich im Sommergarten (Letnyj Sad) 2
300 mal 200
600 mal 400

Sommergarten (Letnyj Sad)
200 mal 300
400 mal 600

Diskuswerferin
300 mal 200
600 mal 400

Diskuswerfer - Elagin Insel
300 mal 200
600 mal 400

Statue auf der Elagin Insel 1
200 mal 300
400 mal 600

Statue auf der Elagin Insel 2
200 mal 300
400 mal 600

Statue auf der Elagin Insel 3
200 mal 300
400 mal 600

Galina mit geschlossenen Augen
200 mal 300
400 mal 600

"Menschen und Plätze" - Valentin Kozlov

Valentin Kozlov wurde 1933 in Leningrad geboren. Er heiratete recht jung Galina Egorova, 1955 wurde sein Sohn Evgenij geboren. Vielleicht war das auch einer der Gründe dafür, dass er trotz seines bescheidenen Einkommens einen Fotoapparat erwarb, genauer eine F-E-D-2, die typische Kamera für Amateurfotografen. Dazu kaufte er sich einen Vergrößerer und die weitere Ausrüstung zur Entwicklung und Vergrößerung der Aufnahmen. Damit war er in der Lage, eine Ecke des kleinen Zimmers, das die Familie in der Kommunalwohnung besaß, von Zeit zu Zeit in eine Dunkelkammer umzuwandeln und Freunde und Verwandte mit dem Ergebnis seiner Liebhaberei zu beschenken.

 In seinem Nachlaß fanden sich zahlreiche schwarz-weiß-Negativfilme, die hauptsächlich aus den Jahren 1959 bis 1961 stammen. Die Filme als solche sind nicht datiert, aber durch die Angaben auf den Umverpackungen sowie durch das Alter der abgebildeten Personen lassen sie sich recht genau bestimmen. Insgesamt handelt es sich um ca. 1500 Aufnahmen, wobei nicht auszuschließen ist, dass einige Filme verlorengegangen sind. 

Die Aufnahmen lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: einerseits in Szenen aus dem Familienleben, andererseits in atmosphärische Ansichten Leningrads sowie des russischen Dorfes Syntsowa im Gebiet Kostroma. Diese rein formale Unterscheidung nach inhaltlichen Kriterien wird aufgehoben durch den künstlerischen Anspruch Valentin Kozlovs bei der Gestaltung der fotografischen Komposition, der bei jeder einzelnen Aufnahme erkennbar ist. Sein gestalterische Talent führt auch dazu, dass die Fotografien in ihrer Gesamtheit mehr als nur dokumentarischen Charakter tragen, wie man es üblicherweise von Hobbyfotografen erwartet.

"Leningrad 1960 - Menschen und Plätze" ist eine besondere Serie. Es handelt sich um einen Film, der nach Entwicklung und Fixierung einen weiteren chemischen Prozeß durchgemacht hat. Ob dieser Prozeß gewollt war oder aber Zufallsprodukt, ist heute nicht mehr festzustellen. Im Ergebnis jedoch hat sich die Emulsion auf der beschichteten Seite des Films entlang der hell-dunkel Kontraste ins Helle zurückgezogen, und zwar nicht exakt parallel zu den dunklen Konturen, sondern in Bögen. Diesen Effekt kann man verstärken, wenn man die Negative nicht auf schwarz-weiß-Fotopapier abzieht, sondern farbiges wählt. Die verschiedenen Dichten der Emulsion nehmen dann verschiedene Farbtöne an, und es ergeben sich faszinierende Farbschattierungen, je nach Voreinstellung der Filter. Weitere Fehlstellen der Negative sowie die Wahl eines gelbgetönten Farbfotopapiers verleihen den Aufnahmen ein außergewöhnliches, malerisch-impressionistisches Fluidum. Der Klarheit halber soll wiederholt werden, dass all diese Effekte durch fotografische Verfahren vom Negativ zum Print zustande kamen und nicht etwa durch Verfremdungen am Computer mithilfe spezieller Programme.

Valentin Kozlov hat die Bearbeitung seiner Fotografien nicht erleben können. Er starb 1980 nach einer schweren Krankheit. Zu Lebzeiten hat er nur einen kleinen Teil seiner Aufnahmen vergrößert, hauptsächlich diejenigen, von denen er annehmen konnte, dass sie in seinem engeren Umkreis auf Interesse stoßen würden, das heißt, Aufnahmen von Familie und Freunden. Wieso nach einer sehr intensiven Phase 1959 bis 1961 nur noch sehr wenige Filme vorhanden sind, wissen wir nicht. Es ist aber anzunehmen, dass die anstrengende Arbeit in einer Fabrik und möglicherweise auch die ausbleibende Reaktion und Unterstüzung seines Umfelds dazu beitrugen, dass sein Interesse nachließ. 

Hannelore Fobo

Druck im Iris-Giclée Print Verfahren auf Büttenpapier, Bildgröße ca 20 x 30 cm auf 28 x 38 cm, Auflage 26.
Preis pro Motiv: 400 Euro incl. 16% Ust.

ausstellung | kontakt

Archiv:
10 Saskia Göldner "Bewegung und Raum"
09 Archi Galentz "USTA, has you got some ASTAR?"
08 Performance "Calligraphy Collaborations" 2006
07 Marina Gerzovskaya / WDNH
06 Andrei Loginov / Leo Vukelic "Mars Mission"
05 Viktor Nikolaev "Kunst und Werbung" Berlin Moskau 2003
04 Valentin Kozlov "Menschen und Plätze" Leningrad 1960
03 Alexander Tokarev "Berlin"
02 Igor Gorovenko "Geburt und Tod"
01 Polina Loginova "Kaukasus"