Viktor Nikolaev Kunst und Werbung Berlin - Moskau 2003

biografie
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"Kunst und Werbung" Berlin - Moskau / Viktor Nikolaev

Der Moskauer Künstler Viktor Nikolaev (geb. 1943) beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit Systemen, Wirkung und Ästhetik von Massenkultur. Ausgehend von der Kalligraphie entwickelte er seine Gesten, die er jeglicher Form von Propaganda und Ideologie als Ausdruck eines inneren Protestes entgegensetzte.
So verfremdete er unter anderem Werbung in Zeitschriften mit Zeichen, die er häufig über aufwendig gestaltete Modeaufnahmen von Supermodels oder Parfümwerbung setzte. Auf der einen Seite angezogen von der gelungenen Komposition der Aufnahmen, auf der anderen Seite von der Botschaft derselben abgestossen, findet er mit der Beschriftung sein ästhetisches Gegengewicht: Ein Zeichen, über dessen Aussage der Betrachter nur rätseln kann, das aber für Nikolaev voller Bedeutung steckt.

Sich von den Zeitschriften zu lösen und in den öffentlichen Raum zu gehen war für Nikolaev nur ein logischer, konsequenter Schritt. Die oben gezeigten Fotografien dokumentieren eine Aktion des Künstlers in Moskau und in Berlin: Nikolaev wählte nach ästhetischen Gesichtspunkten grosse Werbeplakate hinter Glas aus, die sich zumeist an Bushaltestellen befanden. Im Laufe von wenigen Minuten bemalte/beschriftete er die Glaswand mit einem seiner kalligraphieartigen Zeichen, um es dann wieder mit einem Tuch abzuwischen und seine Spuren zu entfernen. Ein spezielles Werbeplakat, das er als eine Art Leitmotiv bestimmte (in Moskau ein Plakat, das ihn mit dem roten Rechteck an die Formensprache der russischen Avantgarde erinnerte; in Berlin eine Bierwerbung), suchte er an verschiedenen Stellen der Stadt auf und bezeichnete es immer wieder neu.
Die Anwesenheit und Reaktion von Zuschauern war erwünscht, jedoch nicht Voraussetzung. Vor allem in einigen der Moskauer Fotos sehen wir Passanten, die neugierig das Geschehen beobachten. Laut Nikolaev zeigten die Moskauer ihr Erstaunen und Interesse deutlicher als in Berlin, wo man sich mehr um die Beschmutzung der Werbeflächen sorgte.

Im Gegensatz zu den Strassenkünstlern, denen es darum geht, mit einem "Tag" auf Dauer als Individuum im öffentlichen Raum sichtbar zu bleiben, wählte Nikolaev die Fotografie als bleibendes Dokument seiner Position. Bewußt sollten Aufnahmen von verschiedenen Fotografen entstehen: in Moskau war es der bekannte Fotograf Igor Muchin, in Berlin stammen die Tagesaufnahmen von Igor Gorovenko, die Nachtaufnahmen von Martin Knerner. Der unterschiedliche Stil der Fotografen verdeutlicht verschiedene Aspekte der Aktion: Muchin zeigt Nikolaev häufig in einer ruhigen Haltung, die Ruhe vor dem Sturm - aber auch kleine signifikante Ausschnitte der Umgebung. Bei Gorovenko sehen wir Nikolaev seine Gesten selbst mit grossen Gesten auftragen; Knerner lässt ihn gegen die beleuchteten Werbeflächen ganz verschwinden.
Durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fotografen entscheidet sich Nikolaev konsequent gegen einen Blickwinkel, ebenso wie bei seinen Zeichen sind so die Interpretationsweisen vielfältig.

Christine Roth

Hinweis: Bis zum 15. Mai 2004 ist eine Ausstellung mit Werken von Nikolaev im Berliner Wachsfiguren-Kabinett zu sehen.

Foto Print auf Farbpapier, Bildgröße 60 x 40 cm , Auflage 10.
Preis für ganze Serie: 9000 Euro incl. 16% Mwst.
Preis pro Motiv: 500 Euro incl. 16% Mwst.

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Archiv:
10 Saskia Göldner "Bewegung und Raum"
09 Archi Galentz "USTA, has you got some ASTAR?"
08 Performance "Calligraphy Collaborations" 2006
07 Marina Gerzovskaya / WDNH
06 Andrei Loginov / Leo Vukelic "Mars Mission"
05 Viktor Nikolaev "Kunst und Werbung" Berlin Moskau 2003
04 Valentin Kozlov "Menschen und Plätze" Leningrad 1960
03 Alexander Tokarev "Berlin"
02 Igor Gorovenko "Geburt und Tod"
01 Polina Loginova "Kaukasus"